Baobab-Gasse : Reisebericht von Herrn Frank Dittrich (3/9)

15 km vor Morondava nehmen wir die Abzweigung Richtung Belo sur Tsiribinha und erreichen nach einer viertel Stunde die Baobaballee. Man merkt die Nebensaison, es sind noch keine Touristen hier. Dann fährt doch noch ein Geländewagen mit zwei Italienischen Urlaubern vor. Ich spiele den Offiziellen und möchte ihnen jeweils 10.000 Ariary - 2,50 Euro - für eine Fotografiererlaubnis abnehmen. Sie sind überrascht, dass das Fotografieren hier etwas kostet. Eberhard löst den Scherz auf und das Gelächter ist groß.
Baobab-Gasse

Chamäleon
Chamäleon
Sonnenuntergang in der Baobab Alley
Sonnenuntergang in der Baobab Alley

Kinder tragen Stöcke zu uns, auf denen Chamäleons sitzen. Die wollen tatsächlich Geld fürs knipsen. Nein, sie möchten keine Bonbons. Nur Geld. Man merkt, dass sie von ihren Eltern entsprechend gebrieft sind. Die Kehrseite des Tourismus, die hier am Touri-Hotspot zum Vorschein kommt. Die Kinder ohne Chamäleons möchten dann aber doch Bonbons. Eberhard hat den halben Rucksack voll Haribotüten dabei. Völlig undiszipliniert stürzen sich die Kids darauf und es gelingt Eberhard gerade noch, den übrigen Inhalt des Rucksacks zu retten. Das macht keinen Spaß. Wir kommen uns vor, als wären wir in einen Schwarm Piranhas geraten. Welch ein Unterschied zu den Kindern in meiner Schule !

Der Sonnenuntergang hinter den riesigen Baobabs ist wieder spektakulär. Ich hatte so ein Foto als Titelbild für meinen Madagaskar-Kalender genommen, den ich zu Gunsten der Schule verkaufe. 

Bei Einbruch der Dunkelheit fahren wir zum Hotel Trecicogne. Viele Leute sind auf der Straße unterwegs, dazu Fahrradrikschas und Hunde. Alles finster, die Hindernisse schwer zu erkennen. Wir kommen nur langsam voran und ich bin froh, als wir ohne Unfall am Ziel ankommen. K1 handelt für uns einen Rabatt als Reisegruppe aus und wir beziehen unsere Zimmer. Abendessen ist ein paar Häuser weiter. Languste steht auf der Speisekarte. Und Plate Royal mit Riesengarnelen, Krabben, Fisch und Tintenfisch. Schmeckt genauso lecker wie sie aussieht. Wir lassen es so richtig krachen und sind zum Schluß 55 Euro los - für 7 Personen.

Mittwoch, 31.01.2018

Die Klimaanlage im Zimmer hat nicht funktioniert. Das Bett ist durchgeschwitzt und die Hitze lähmt uns bereits am Morgen. Heute machen wir nur kleines Programm. Michi lässt durchblicken, dass er ja eh noch nix interessantes auf dieser Reise erlebt hat und jetzt endlich mal faul am Strand rumhängen möchte. Außerdem ernährt er sich gerade von Imodium akut. Das scharfe Sakai gestern Mittag hatte eine durchschlagende Wirkung. Auch K2 teilt dieses Schicksal.

Nach dem Frühstück fahren wir deshalb zum Kimony Beach, nördlich von Morondava. Dort gibt es ein Resort mit Schwimmbad und Sonnenschirmen am Strand, wo ich bereits letztes Jahr war. Es ist geschlossen. Die Strandbar auch. In den Netzen der Fischer zappeln nur Glasgarnelen und winzige Fische, nichts für den Grill. So ganz ohne Essen und Trinken wollen wir hier auch nicht bleiben und fahren zurück zur Beachbar in Morondava. Die ist zwar auch geschlossen, aber wir bekommen trotzdem ein kühles Bier und ein Dutzend Fische werden uns im Nachbarhaus auf den Grill gelegt. Der Kokosnußverkäufer macht das Geschäft seines Lebens und so vertrödeln wir den Tag bis zum Sunset. Ab und zu mal ins trübe braune Wasser (während der Regenzeit spült der Nähe Fluß große Mengen Sediment ins Meer), den Fischern zuschauen und nix tun.

Morondava
Morondava Strand

Abends essen wir im Trecicogne. Ich probiere bei K1, der Pulpo bestellt hat. Der beste Tintenfisch, den ich jemals gekostet habe. Meine Fischsuppe erinnert in Konsistenz und Farbe an Michis Verdauung, nur am Geschmack muss noch gearbeitet werden. Ein Glas Rum mit Ingwer gleicht das aus.

Heute Nacht gibt es Strom für die Klimaanlage. Der Körper kann wieder auf Normaltemperatur herunterfahren. 

Donnerstag, 01.02.2018

Schon wieder so ein brütend heißer Tag. Wir bestellen Massage für alle und lassen uns im Hotel durchkneten. Dann zur Beachbar. K2 und ich laufen zum Hafen. Ein reges Treiben. Die Frachtsegler sehen aus wie vor 500 Jahren und sind erstaunlich schnell unterwegs. Reisesäcke sind die Hauptfracht. Ein ständiges an- und ablegen. 

Zum Abendessen liegt der sensationelle Tintenfisch auf meinem Teller. Wirklich ein Genuß.
baobabfrucht
Baobabfrucht

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